Genormter Einbruchsschutz nach DIN EN 1627

Von | 21. März 2016

Die Resistance Class (Widerstandsklasse) sagt aus, wie hoch der Schutz gegen Einbrecher einzuschätzen ist. Mit unterschiedlichen Klassen wurde dies in der DIN Norm EN 1627 festgelegt. Früher wurde die Normreihe „Widerstandsklasse“ genannt. Seit 2011 wird die angepasste Norm als Resistance Class bezeichnet.

Das bayerische Landeskriminalamt empfiehlt bei Bauprodukten, wie z.B. Fenster, Türen und Terassentüren mindestens die Klasse RC 2 (RC 2N). Wenn Sie Ihr Wohnobjekt einbruchsicher gestalten möchten, können Sie den Schutzfaktor anhand der Norm RC 1 bis RC 2 ablesen.

Resistance Class des Bauteils nach DIN EN 1627 Widerstandsklasse des Bauteils nach DIN V ENV 1627 Tätertyp, mutmaßliches Täterverhalten
 

 

RC 1 N

 

 

Maximal 3 Minuten einbruchshemmend. Grundschutz bei Aufbruchsversuchen durch körperliche Gewalt (Gegentreten, Hochschieben, Herausreißen).  Nur geringer Schutz bei Aufbruchsversuchen mit Kleinwerkzeugen. Nicht für ebenerdige Fenster und Türen empfohlen.
RC 2 N & RC 2 WK 2 Schutz bei Aufbruchsgewalt mit Einbruchswerkzeugen, wie Schraubendreher, Zange, Keile. Bereits hohes Schutzniveau bei Gelegenheitstätern.
RC 3 WK 3 Wehrt Einbruchsabsichten durch Gewalt mit Kuhfuß , zweitem Schraubendreher und mechanische Handbohrmaschine ab.
RC 4 WK 4 Schützt vor Einbruchsversuchen erfahrener Tätern mit Sägewerkzeugen und Schlagwerkzeugen (z.B. schwerer Hammer, Stemmeisen, Axt, Bolzenschneider, Blechschere, Akkubohrmaschine).
RC 5 WK 5 Schützt zusätzlich vor Einbruchsgewalt mit Stichsäge, elektrische Bohrmaschine, Winkelschleifer.
RC 6 WK 6 Wie RC 5 mit leistungsstärkeren Geräten.

Rot = Zum Einsatz geeignet bei geringem Einbruchsrisiko. Ist wenig einbruchshemmend.
Orange = Bietet mittleren Schutz und ist geeignet für Wohngegenden mit durchschnittlichem Einbruchsrisiko
Grün = Guter Schutz bei hohem Einbruchsrisiko.

Wie hoch das Einbruchsrisiko in Ihrer Wohngegend aktuell ist, können Sie eventuell über die Polizei oder die Versicherung in Erfahrung bringen. Statistische Zahlen sagen jedoch wenig aus. Jedes Haus und jede Wohnung braucht einen ausreichenden Schutz vor Einbrechern. Nur dann können Sie verhindern das nächste Einbruchsopfer zu werden.

Bauteile, die nach den Widerstandsklassen gefertigt wurden, sollten auch entsprechend gekennzeichnet sein. Zum Beispiel durch ein Schild im Falzbereich. Folgende Informationen sollten Sie auf der Kennzeichnung finden:

  • Einbruchshemmendes Bauteil DIN EN 1627
  • Die erreichte Widerstandsklasse (z.B. RC 2)
  • Eine Produktbezeichnung des Herstellers
  • weitere Zertifizierungszeichen
  • Hersteller
  • Prüfbericht Nummer Datum
  • Prüfstelle (ggfls. Verschlüsselt)
  • Herstellungsjahr

Einbruchshemmende Bauteile bietet nur in Verbindung mit einem fachgerechten Einbau ausreichend Schutz. Wenn Sie Ihr Wohnobjekt im Rahmen einer energieeffizienten Sanierung oder altersgerechten Umbaus einbruchshemmend ausstatten möchten, können Sie über die KFW Fördergelder beantragen.

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