Shodan – eine Suchmaschine mit großem Gefahrenpotenzial!

Von | 15. Februar 2016

Welchen Wert hat für Sie Sicherheit und Privatsphäre?

Es ist sehr beruhigend, wenn man im Urlaub eine email von zu Hause erhält. Die installierte Webcam sendet Bilder aus dem Wohnraum und zeigt, dass alles in Ordnung ist. Es gibt keinen Einbrecher und dem Haustier geht es gut.

Privatsphäre schützen

Webcam zur Beobachtung der Katzen

Wären Sie noch immer beruhigt, wenn Sie wüssten, dass Sie nicht allein auf diese Bilder zugreifen können? Jeder kann möglicherweise dank einer speziellen Suchmaschine auf Ihre Webcam zugreifen. Entweder wurde vom Hersteller gar nicht vorgesehen, dass Sie einen Sicherheitsschutz einrichten können oder Sie selbst haben diese Möglichkeit bisher gar nicht in Betracht gezogen. Denn, was soll schon passieren?

Die Antwort auf diese Frage wird Sie möglicherweise erschrecken.
Denn es gibt eine Suchmaschine, die alle Geräte ausfindig machen kann, die mit dem Internet verbunden sind. Zudem können diese Geräte dann gehackt und missbraucht werden.

Dabei können internetvernetzte Geräte und Dienste anvisiert werden. Zum Beispiel: Netzwerk- und Sicherheitskameras, Heizungsanlagen, Drucker, Router, Ampelsysteme und dergleichen. Die Suchmaschine Shodan läuft ununterbrochen, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Und sie ruft mehr als 500 Millionen Geräte und Dienste pro Monat ab.

Gefährliche Sicherheitslücken

Suchmaschine Shodan

Es ist erschreckend einfach internetverbundene Geräte und Dienste zu finden und darauf zugreifen zu können. Denn in vielen Fällen wurde kein oder nur ein unzureichender Schutz eingerichtet. Die meisten Geräte, wie Server, System- und Steuerungsgeräte bekommen bei der Herstellung den Benutzernamen „admin“ und das Standardpasswort „1234“ zugewiesen. Oft wird nicht einmal diese Art der Sicherheit gegeben. Alle Geräte, die mit dem Internet verbunden sind, können daher ganz einfach ausfindig gemacht werden. Zum Beispiel die Überwachung des schlafenden Babies oder des Wohnraums. Richtig gefährlich wird es, wenn Kontrollsysteme so einfach gefunden werden können. Zum Beispiel konnte Shodan ein Wasserkraftwerk finden und in das Kommandosystem eines Kernkraftwerks eindringen.

Der Sicherheitsexperte Dan Tentler verurteilt den bisherigen Umgang mit der Sicherheit. Er zeigt das Gefahrenpotenzial von Shodan auf und wie gefährlich es werden kann. So hätte er zum Beispiel das Eis eines ganzen Eishockey-Stadions schmelzen lassen können. Was würde wohl passieren, wenn Menschen mit krimineller Energie die Suchmaschine missbrauchen? Bisher jedoch sind weder Webcam-Hersteller noch die Verbraucher alarmiert genug. Der Wert von Sicherheit und Privatsphäre wird nicht wahrgenommen. Die Hersteller wollen die Kosten gering halten und sparen daher am Thema Sicherheit. Die Verbraucher sind noch nicht ausreichend informiert, und daher nicht bereit mehr Geld auszugeben.

Wenn Sie eine Webcam erwerben oder Ihr Gerät an das Internet anbinden, achten Sie bitte darauf, einen starken Passwortschutz einzurichten. Geben Sie lieber etwas mehr Geld für ein vernüftiges Produkt aus. Bedenken Sie, was Ihnen Ihre Privatsphäre und Ihre Sicherheit wert ist.

 

 

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